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Dr. med. univ.

ilvia Klestil, MSc

Dr.

ebastian Müller-Klestil, MSc

Psychotherapie

Definition Psychotherapie

Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren. Sie geht davon aus, dass Körper und Seele eine Einheit sind. Krankheit, Symptome oder Leidenszustände sind demnach entweder Ursache oder Ausdruck von seelischem Ungleichgewicht. Psychotherapeuten lernen in einer speziellen, mehrjährigen Ausbildung eine heilsame Vertrauensbeziehung zu PatientInnen aufzubauen und diese in der Behandlung (einem 50minütigen zugewandten Gespräch inklusive verschiedenen, je nach Therapierichtung variierenden, Techniken) zu nutzen.

 

Definition Integrative Therapie

Die Integrative Therapie ist ein Psychotherapieverfahren, das von Hilarion Petzold, Johanna Sieper und MitarbeiterInnen in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Sie integriert unterschiedliche methodische Ansätze (Psychodrama, Gestalttherapie, aktive Psychoanalyse nach S. Ferenci sowie verhaltenstherapeutische, körpertherapeutische und neuropsychologische Ansätze) in ein in sich kohärentes therapeutisches Verfahren. Ausgangspunkt dieser therapeutischen Richtung ist die Vorstellung, dass der „ganze Mensch“ als biologisches und gesellschaftliches Wesen in seiner körperlichen, emotionalen und verstandesmäßigen/kognitive Wirklichkeit und in seinen Beziehungen zu seinen Mitmenschen und seiner (Lebens-)Umwelt betrachtet und behandelt werden muss und nicht nur seine Seele an sich. Die Integrative Therapie verwendet je nach Situation, Krankheitsbild, Problemstellung neben dem Gespräch unterschiedliche „kreative Medien“ wie malen oder zeichnen, Gestaltung von Ton, Spiel mit Hand- oder Fingerpuppen oder Masken, Rollenspiel, Bewegung, Tanz etc. Das ermöglicht u.a. einen Durchbruch festgefahrener Gedanken- und Überlegungsspiralen und einen ganz neuen Zugang zu einem (mitunter altbekannten) Problem und damit auch die Möglichkeit einer Neubewertung bzw. Lösung.

 

Setting

Integrative Therapie kann als Einzeltherapie (Patient und Therapeut, Dyade) durchgeführt werden, eignet sich aber auch für Paar-, Gruppen- oder Familientherapie bzw. als Netzwerktherapie (Institutionen, Organisationen).

 

Dauer

Psychotherapie ist immer als Prozess zu sehen, für den auch der Aufbau einer Beziehung zwischen Behandler und Patient/Klient wichtig ist. Das heißt, es handelt sich immer um eine in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen stattfindende Behandlung. Die Dauer ist je nach Problemstellung individuell: so kann eine Krisenintervention nach einem Verlusterlebnis in 10 Sitzungen à 50 Minuten abgeschlossen werden, eine therapeutische Behandlung eines Menschen mit einer schweren Depression und vielfältigen Problembereichen (z.B. Beziehung, Arbeit, Finanzen) durchaus über Jahre notwendig sein. Die Sitzungsfrequenz kann von 1-2 Mal wöchentlich bis zu Frequenzen von alle 2-3 Wochen (z.B. in der Endphase einer Behandlung) variieren.

 

Kosten

In Österreich gibt es neben definierten „Kassenplätzen“ bei bestimmten, von der Krankenkasse ermächtigten Therapeuten (Kosten werden zur Gänze von der Krankenkasse übernommen) einen prinzipiellen Kostenzuschuss zur Psychotherapie. Um den Kostenzuschuss in Anspruch nehmen zu können, muss eine ärztliche Untersuchung erfolgen und (zumeist) spätestens vor der 11. Psychotherapiesitzung ein Antrag bei der zuständigen Krankenkasse eingebracht werden. Die Therapiesitzungen müssen vorerst selbst bezahlt werden, mit der Honorarnote und dem Zahlungsbeleg kann dann um eine Refundierung angesucht werden. Je nach Krankenkasse und Anbieter (ärztliche/nicht ärztliche Psychotherapie) variieren die rückerstatten Beträge von € 21,80 bis € 77,80.

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